Vor den Olympischen Spielen: Bob-Champion Francesco Friedrich präsentiert neuen Anschieber
Riesa – Francesco Friedrich (35) verfolgt als Pilot zwei große Ziele: In dieser Wintersaison möchte der Pirnaer seinen dritten olympischen Doppelsieg erringen und spätestens in der darauffolgenden Saison den 100. Weltcupsieg feiern. Deshalb hat er nun in Riesa sein Team zusammengebracht, um intensiv an einem entscheidenden Faktor zu arbeiten: dem perfekten Start.
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"Wir sind schon sehr gut vorbereitet", zeigt sich "Franz" zuversichtlich, nachdem er mit einer "relativ großen Mannschaft" auf der Schubstrecke seine Sommergeräte getestet und beschleunigt hatte.
Mit dabei waren neben seinen Gold-Anschiebern aus der letzten WM-Saison – Alexander Schüller (28), Felix Straub (28) und Matthias Sommer (33) – auch ein talentierter Neuzugang: Tim Becker (22). Der junge Magdeburger bringt viel Potenzial mit.
Trainer Gerd Leopold (67) bestätigt: "Der Junge ist schnell." Zudem verfügt der 22-Jährige inzwischen über zusätzliche Kraft. Er hat kräftig zugelegt und zehn Kilogramm Muskelmasse aufgebaut. Ist er ein Anwärter für Olympia?
Friedrich hält sich zurück: "Mein Team ist mindestens konkurrenzfähig. Wir werden sehen, was die Tests in drei Wochen ergeben. Dann haben wir eine klare Orientierung."
Wer ihn bei den Olympischen Spielen in Cortina (16./17. Februar Zweierbob; 21./22. Februar Viererbob) zum Sieg schieben wird, will der Pilot noch vor Jahresende festlegen.
Bis dahin stehen vier Weltcup-Rennen auf dem Programm. Gleich das erste wird spannend, denn am vorletzten November-Wochenende fällt in Cortina der Startschuss – auf der gleichen Bahn, auf der drei Monate später alles entschieden wird.
Friedrich zeigt sich in Riesa entspannt: "Start, Material und Sponsoren – wir sind sehr gut aufgestellt." Im Oktober darf er seinen Transporter bei der Bob-Werkstatt FES in Berlin mit neuen Schlitten beladen. "Wir bekommen eine komplett neue Flotte fabrikneuer Bobs", verrät der 35-Jährige.
Dass sein ehemaliger Top-Anschieber Thorsten Margis (36) letzte Woche als neuer Anschieber des Erzrivalen Johannes Lochner (34, Berchtesgaden) eine Kampfansage an "Franz" richtete, beeindruckt ihn wenig:
"Das sollen sie ruhig machen. 'Hansi' hatte schon immer einen schnellen Spruch auf den Lippen, aber im Winter folgte meist die Quittung. Sie können posten, reden und tun, was sie wollen – das ist mir egal."